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Gebäudehülle

Dämmstoffe

Außenwand

Steildach

Flachdach

Fenster

Wärmebrücken

Baufeuchte

Fenster: Auf dieser Seite

Anforderungen an das Fenster

Fenster-Anforderungen

Das Fenster hat als Teil der Gebäudeaußenhülle viele Funktionen zu erfüllen:

  • Es soll Sonnenlicht und -wärme ins Gebäude bringen.
  • Es soll vor wechselnden Witterungseinflüssen,  Außenlärm und vor Eindringversuchen schützen.
  • Es soll die Wärme im Haus halten und muss in Gebäuden ohne Lüftungsanlagen eine kontrollierte Lüftung ermöglichen.

Dabei muss es mechanischen, thermischen und Feuchte-Belastungen standhalten.

Letztlich erwartet man noch ein ansprechendes Äußeres, es soll pflegeleicht sein und zu einem behaglichen Wohnklima beitragen.

Dies führt zu speziellen Anforderungen an das Glas des Fensters, an den Rahmen und an den Einbau des Fensters in die Gebäudehülle

  • Fensterglas: Es soll möglichst viel Sonnenlicht und Wärme in das Gebäude lassen, aber auch dafür sorgen, dass die Wärme im Haus bleibt. Es muss gegen Außenlärm abschirmen.
  • Der Rahmen: Auch hier ist eine gute Wärmedämmung gefordert. Der Rahmen muss den Witterungseinflüssen Stand halten, er soll einfach zu Warten sein und sowohl eine kontrollierte Lüftung ermöglichen als auch im geschlossenen Zustand luftdicht sein.
  • Der Fenstereinbau: Er soll Luft-, Feuchtedicht und Wärmebrücken frei ausgeführt sein.  Die Auswirkungen  thermischer und mechanischer Belastungen müssen dabei berücksichtigt werden.

Die wesentlichen Kennwerte von Fenstern

U-Wert -> Uw  Ug Uf  /   g-Wert  /  a-Wert  /  Ψ (Phi)-Wert

Fenster-Kennwerte

Die thermische Qualität eines Fensters lässt sich an Hand folgender Kennwerte beurteilen:

  • g-Wert Gesamtenergiedurchlassgrad, [%]: Der g-Wert kennzeichnet den Anteil der Sonnenstrahlung, den das Glas durchlässt und der damit zur Erwärmung des Raumes beiträgt (Strahlungsanteil und sekundärer Anteil)
  • Der U-Wert Wärmedurchlasskoeffizient, [W/(m2*K)]: Der U-Wert ist die Basis für die Berechnung der Wärmeverluste eines Fensters. Ein Fenster hat 3 verschiedene Teile U-Werte und einen resultierenden gesamt U-Wert:
    • Ug ist der U-Wert des Glases (glas)
    • Uf ist der U-Wert des Rahmens (frame)
    • Ψ Phi, linearer Wärmedurchgang der Glaskante [W/(m*K)]: Berücksichtigt den Einfluss des Randverbundes ( Verbindung der Glasscheiben bei Mehrscheibenfenstern im Randbereich) auf die Wärmedämmeigenschaften der Verglasung.

    Aus diesen 3 Werten wird der Gesamt U-Wert Uw = U-Wert des Fensters(window) ermittelt. Hierzu wird ein über die Flächen gewichteter Mittelwert der Einzelwerte gebildet.U-Wert-Fenster-Berechnungg

    Dabei ist A die jeweilige Fläche  und l der Umfang des Glases.

    Zur thermischen Beurteilung eines Fensters gilt:

    je größer der g-Wert je besser

    je kleiner der U-Wert je besser. Dies bedeutet auch: Gut sind kleine Ug, Uund Ψ Werte

  • a-Wert Fugendurchlasskoeffizient [m3/(h*lfm)1)]:  Dieser kennzeichnet die Winddichtheit des Fensters (Kubikmeter Luft pro Stunde und je Meter Fugenlänge, je kleiner je besser). 

1) lfm = laufender Meter Fugenlänge. Der a-Wert wird  bei einer bestimmten Druckdifferenz gemessen.

Die EnEV 2009 (Energieeinsparverordnung) fordert heute die Einhaltung folgender Mindestwerte:

 

Fenster

Dachflächenfenster

Ersatz von Verglasungen

Klasse der Fugendurchlässigkeit

 

Uw

Uw

Ug

bis zu 2 Vollgeschossen

mehr als 2 Vollgeschosse

Neubau

1,3

1,4

 

2

3

Altbaurenovierung*

1,3

1,4

1,1

2

3

* Sonderregelungen für Glastausch bei Verbund- oder Kastenfenstern mit beschichteten Gläsern: εn < 0,2 (Emissivität siehe Wärmedämmglas)

Kennwerte für verschiedene Fenstertypen

Fenstertypen

  • A Einscheiben, einfach verglastes Fenster: Eingebaut vor 1970. Ausführungen in Holz, Metall und Kunststoff
  • B Verbundfenster, 2x Einfachverglasung: Eingebaut bis 1978 z.T. bis 95. Fensterteile können zum Putzen geöffnet werden. Ausführungen in Holz und selten Kunststoff oder Metall.
  • C Kastenfenster, 2x Einfachverglasung. Getrennt zu öffnen. Eingebaut bis ca. 1978 selten später. Ausführung in Holz oder Kunststoff.
  • D Fenster mit verbundenen Glasscheiben
    • Isolierglasfenster 2 Scheiben, etwa ab 1978 bis 95
    • Wärmedämmverglasung 2 Scheiben, etwa ab 1995
    • Wärmedämmverglasung 3 Scheiben, etwa ab 2004

Baujahr

Rahmen

Uf [W/(m2*K)]

Verglasung

Ug [W/(m2*K)]

Randverbund

Y [W/(m*K)]

Fugendichtheit

a [m3/(h*lfm)]

Fenster

Uw [W/(m2*K)]

g-Wert

Schalldämm-Maß

Rw [dB]

bis 1978 Einfachglas

 1,5-7

5,8

 -

>1,0

4,5-6,2

~0,9

~ 25

bis 1978 2xEinfachglas

1,5-5

2,6-2,8

 -

>1,0

2,4-3,5

~0,8

30-35

ab 78 bis 1995 isolierglas

1,5-5

2,8

0,01-0,08

<=1,0

2,6-2,8

~0,7

32-35

ab 1995 Wärmedämmglas 2S

1,5-3

1,1-1,4

0,04-0,11

<=1,0

1,2-1,5

0,6-0,65

32-35

ab 2005 Wärmedämmglas 3S

~1,2

0,5-0,8

0,05-0,11

<=1,0

0,8- 1,1

0,5-0,6

32-35

Bemerkungen

1)

2)

3)

4)

5)

6)

 

  • 3) Der Ψ Phi Wert eines Fensters wird neben dem Randverbund auch durch die Einbausituation des Glases im Rahmen bestimmt (tiefer Einbau führt zu kleineren Werten)
  • 4) Die Fugendurchlässigkeit wird heute nicht mehr als a-Wert deklariert, sondern dem Produkt wird eine Fugendurchlässigkeitsklasse (nach  DIN EN 12207) zugeordnet. DIN EN 12207 legt ein Verfahren fest, wie gemessene und auf Umfang und Fläche bezogene Lüftungsverluste Klassen der Fugendurchlässigkeit von 1-4 zugeordnet werden können (je größer die Klasse je luftdichter). Laut EnEV 2009 ist bei Austausch von Fenstern mindestens die Klasse  2 oder 3 entsprechend Gebäuden mit bis zu 2 Geschossen bzw. Gebäuden mit größer 2 Geschossen zu erreichen.
  • 6) In der Regel sinkt der g-Wert mit kleinerem U-Wert. Wobei die verbesserte Dämmung durch höheren U-Wert, die verminderten solaren Gewinne durch einen kleineren g-Wert in der Regel überwiegt. Für spezielle Anwendungen (z.B.: Sonnenschutzglas) sind geringe g-Werte erwünscht und durch spezielle Beschichtungen erzielbar (z.B.: g-Wert von ~0,2).

Isolierglas / Wärmedämmglas

Die Raumwärmeabgabe durch das Fenster erfolgt durch Wärmestrahlung (1) , Wärmeleitung (2) und Konvektion (3). Wärmedämmglas unterscheidet sich vom einfachen Isolierglas durch eine Beschichtung des Glases und in der Füllung des Scheibenzwischenraumes (SZR). Dadurch wird sowohl die durch Strahlung als auch die durch Wärmeleitung übertragene Wärmemenge verringert. Die thermische Qualität der Wärmedämmverglasung hat sich gegenüber dem Isolierglas um ca.  66% verbessert.

Energietransport-Isolierglas

Isolierglas-Aufbau

  • Strahlung: Die Beschichtung (hauchdünne Edelstahlbeschichtung)  der raumseitigen Scheibe von innen bewirkt eine Reflexion der Raumwärme (bis zu 99%), sodass praktisch keine Wärmeübertragung durch Strahlung mehr stattfindet.( ca. 2/3 der Wärmeverluste bei Isolierglas  gehen zu Lasten der Strahlung)
  • Wärmeleitung: Statt mit Luft, wie bei dem Isolierglas, ist der SZR bei Wärmedämmglas mit  Edelgas (Argon, Krypton, Xenon) gefüllt. Diese sind schlechtere Wärmeleiter als Luft. Daher werden auch die Verluste durch Wärmeleitung geringer.
  • Randverbund (Detail Bild Links): Der Randverbund stellt in der Scheibe eine Wärmebrücke dar (im wesentlichen der Abstandshalter). Bei neueren Wärmedämmgläsern wurden auch hier durch neue Materialien signifikante Fortschritte erreicht.
  • Als Isoliergase im SZR werden die Edelgase Argon, Krypton und Xenon verwendet. Die Werte für die Wärmeleitfähigkeit sind wie folgt (je kleiner je besser): Lambda Argon ~ 0,017 W/(m*K), Krypton ~ 0,009 W/(m*K) und Xenon ~ 0,005 W/(m*K). Argon kommt am häufigsten zum Einsatz, an zweiter Stelle steht Krypton und selten Xenon. Dies liegt im Wesentlichen an den Preisen der Edelgase:  Xenon ist teurer als Krypton ist teurer als Argon.
  • Die Beschichtung der Scheiben wird häufig auch als Low-E Schicht (low emissivity) bezeichnet, da sie dafür sorgt, dass die Scheibe nur noch wenig Wärme nach außen abstrahlt. Fensterglas ist für das sichtbare Licht praktisch komplett durchlässig, für die Wärmestrahlung (infrarot) aber praktisch undurchlässig. Dies bewirkt, dass die Wärmestrahlung des Raumes von der Innenscheibe absorbiert wird und die Scheibe erwärmt. Die Scheibe wird dann ihrerseits sowohl zum Innenraum als auch in den Scheibenzwischenraum Wärme abstrahlen. Letzterer Anteil wird durch die Beschichtung weitestgehend unterbunden. Der Emissivitätswert (ε [%])  üblicher Beschichtungen liegt bei ε =0,03 (normales Glas hat etwa ε =0,84), d.h. dass statt 84% nur noch 0,03 % abgestrahlt werden.
  • Wärmetransport durch Konvektion benötigt einen gewissen "Mindestspielraum" im SZR. Wenn man den SZR klein genug hält, spielt auch die Konvektion praktisch keine Rolle. Für jede Gasfüllung gibt es eine optimale Größe des SZR, darüber steigt die Konvektion an. Diese Grenze liegt für Argon bei etwa 15 mm, für Krypton bei 10 mm. Bei Scheibenabständen jenseits dieser Grenze nimmt die Wärmedämmung wieder deutlich ab. Heute übliche Stärken für Scheibenzwischenräume bewegen sich in diesem Rahmen. Die Verluste durch Konvektion sind daher bei modernem Wärmeschutzglas praktisch vernachlässigbar. Übrig bleiben die -durch die Gas-Füllung verringerten- Verluste durch Wärmeleitung.
  • Eine noch bessere Dämmfunktion wird mit 3 Scheiben Wärmeschutzglas erzielt. Diese sind in der Regel mit 2 Beschichtungen versehen (an Position 2 und 5). 3 Scheiben Gläser haben ein höheres Gewicht und erfordern daher eine stabilere Konstruktion (Rahmen, Beschläge)
  • Die Beschichtung der Wärmeschutzgläser kann elektromagnetische Strahlungen bestimmter Frequenzbereiche dämpfen. Bei den Frequenzbändern  moderner Mobilfunktelefone kann damit eine  Abschirmwirkung von bis zu 30 dB erreicht werden. Das entspricht einer Abschirmung von bis zu 99,9 %.
  • Die bessere Wärmedämmfähigkeit der Wärmeschutzverglasung führt auch zu einem Anstieg der Oberflächentemperatur der Fenster (erhöhte Behaglichkeit, kein Beschlagen der Scheiben). Wenn Wärmedämmscheiben noch  Beschlagen, dann am Scheibenrand (kühlere Kanten durch nicht optimalen Randverbund).

Beispiele neuzeitlicher Fensterkonstruktionen mit unterschiedlicher Materialien

Fenstergalerie

Als Rahmenmaterial werden Holz, Kunststoff und Aluminium eingesetzt. Auch Verbundkonstruktionen sind üblich: Holz oder Kunststoff mit Aluminiumverkleidung der Außenseite. Zur Verbesserung der Dämmwerte können Rahmen mit thermischen Trennschichten zwischen Innen- und Außenseite versehen werden. Weitere Verbesserungen bringen auch Ausschäumungen der Hohlräume bei Profilen.

Im Folgenden eine Auflistung der Besonderheiten der Rahmentypen. In der preislichen Einordnung  sind Kunststofffenster am günstigsten, gefolgt vom reinen Holzrahmen Fenster, Holz-Alu-Fenster. Reine Aluminiumfenster sind  am teuersten.

 

Kunststoff

Holz

Aluminium

Beständigkeit

Keine Beschichtung erforderlich, mittlerweile UV-beständig

Beschichtung erforderlich (Lasur) 1)

Bei guter Eloxierung/Beschichtung In hohem Maß beständig

Wartung

 -

Erneuerung des Anstrichs

 -

 

Beschläge und Dichtungen jährlich prüfen (fetten, ölen , Dichtungen: Talkum auftragen)

Haltbarkeit

gute Haltbarkeit

bei guter Pflege sehr gut

nahezu unbegrenzt

Design

schlicht, zweckmäßig, breite Farbpalette

wohnlich, behaglich

kühl elegant, breite Farbpalette

Wärmedämmung 2)

+

++

+

Preisrelation 3)

1

1,2

1,6

1) Die Kombination von Holz und Aluminium vereint die Vorteile beider Varianten

2) Von der Basiskonstruktion her ist Holz am besten, mit einigem Aufwand werden auch bei den anderen Materialien beste Dämmwerte erreicht.

3) kann nur als Anhaltspunkt dienen. Qualitätsunterschiede, die nicht immer leicht zu erkennen sind, können bei Vergleichen in die Irre führen..

Fensteraufbau / Fachbegriffe

Bezeichnung-Fensterteile

Fachbegiffer-Fenster

Schalldämmung

Fenster sind die größten Schwachstellen bei der Lärmdämmung eines Hauses: Alte 1-Scheiben Fenster bewirken eine Schalldämmung (ca. 25 dB), die 1000 mal geringer ist, als die einer guten Außenwand (55 dB). Ein Unterschied von 10 dB wird vom Menschen als Halbierung / Verdoppelung des Lärmpegels wahrgenommen. Der Anteil der Fensterfläche an der gesamten Wärme übertragenden Umfassungsfläche eines 1 Familienhaus-Altbaus beträgt etwa 10%. Eine gute Schalldämmung der Außenwände ist daher zunächst das Wichtigste, aber bei hohem Fensteranteil insbesondere in Lärm verursachender Richtung kommt dem Schallschutz der Fenster eine erhöhte Bedeutung zu. Daher sind auch für Fenster je nach Lärmpegel der Umgebung verbindliche Schalldämmwerte festgelegt.

Anforderungen an die Luftschalldämmung von Außenbauteilen (DIN 4109)

und die entsprechende Schallschutzklasse für Fenster

Lärmpegel-

bereich

Außenlärm-

pegel in dB(A)

Bewertetes Schalldämmmaß R’w,res

in dB(A)

Geforderte Schallschutzklasse für Fenster in Räumen

Krankenhaus

Wohnung

Büroräume

Krankenhaus

Wohnung

Büro

I

<=55

35

30

-

3

2

-

II

51-55

35

30

30

3

2

2

III

56-60

40

35

30

4

3

2

IV

61-65

45

40

35

5

4

3

V

66-70

50

45

40

6

5

4

VI

71-80

1)

50

45

1)

6

5

VII

>80

1)

1)

50

1)

1)

6

1) nach örtlichen Gegebenheiten festzulegen

Das Schalldämmmaß (R) gibt an um wieviel dB der Außenlärm durch das Fenster gedämmt wird. Die Beurteilung der Wirkung einer Schalldämm- Maßnahme berücksichtigt die besondere Empfindlichkeit des menschlichen Ohres für  bestimmte Frequenzbereiche.  Der dadurch reduzierte Wert wird als bewertetes Schall-dämmmaß (Rw) bezeichnet. Dies ist auch der im Labor gemessene Wert des Fensters.

In einer konkreten Einbausituation ändert sich der Wert in der Regel geringfügig. Der R-Wert im eingebauten Zustand des Fensters wird als R’w (R W Strich) bezeichnet.

In den Herstellerangaben wird der Rw-Wert angegeben, R’w ist um etwa 2dB geringer als Rw.

Zur einfacheren Handhabung werden Fenster so genannten Schallschutzklassen zugeordnet. Diese Klassen umfassen jeweils Bereiche von 5 dB, beginnend mit<25 für Schallschutzklasse 0 und endend mit >49 für Schallschutzklasse 6.

Die Schalldämmeigenschaften von Fenstern sind im wesentlichen abhängig vom Aufbau des Fensters und von der Art der Verglasung, doch auch der Rahmen beeinflusst das schalltechnische Verhalten des Fensters. Undichte Fugen (Rahmen, Maueranschluss) verschlechtern den R-Wert des eingebauten Fenster u.U. erheblich.

Folgendes Schalldämmmaß für die verschiedenen Fensterkonstruktionen kann erreicht werden:

  • Verbundfenster mit 2 x 1-Scheiben Glas haben gute Schalldämmeigenschaften: Schallschutzklassen 3 bis 51) (35 bis 50 dB),
  • Kastenfenster mit 2 x 1-Scheiben Glas haben sehr gute Schalldämmeigenschaften: Schallschutzklassen 51) und 61) (45-60 dB)
  • Alte Isolierglasfenster können der Schallschutzklasse 2 zugeordnet werden (32 bis 35 dB).
  • Wärmeschutzglas 2- oder 3-Scheiben verhalten sich unverbessert wie Isolierglas. Mit speziellen Maßnahmen1) sind Schallschutzklassen 5 und 6 erreichbar

1) spezielle Maßnahmen am Fenster zur Schalldämmung:

  • Unterschiedlich dicke Scheiben (innen, außen) führt zu unterschiedlichen Resonanzfrequenzen. Scheibendicke bis zu 10mm
  • Vergrößerung des Scheibenzwischenraums.
  • Verbundglasscheiben (elastische verbindende Zwischenschicht)
  • Monoglas Vorsatzschale:

Fenstersanierung

Je nach Zustand des alten Fensters empfehlen sich folgende Maßnahmen:

    • Verbesserung / Wiederherstellung der Luftdichtheit.
    • Verbesserung der Verglasung alter Fenster.
    • Zusatzscheiben zu einem bestehenden Fenster.
    • Kompletter Austausch der alten Fenster.

Alle Maßnahmen erhöhen den Wohnwert des Gebäudes und tragen zu mehr Behaglichkeit bei. Mit dem Austausch  des Glases / Fensters können auch weitere Verbesserungen wie Sonnenschutz, erhöhter Schallschutz, Sichtschutz, verbesserter Schutz gegen Einbruch oder Schirmung elektromagnetischer Strahlung “erkauft” werden. Zudem bietet die Vielfalt der heute möglichen Rahmenfarben und die Integration von Sprossen erweiterte Gestaltungsmöglichkeiten. Auch dem Bedienungskomfort  sind mit neuartigen Beschlägen kaum mehr Grenzen gesetzt.

Verbesserung der Luftdichtheit und verbesserter Lärmschutz

Fenstersanierung-Luftdicht

Ob Austausch von vorhandenen Dichtungen oder Ersteinbau einer Dichtung, ob Holz, Metall oder Kunststofffenster, für jeden dieser Fälle bietet der Fachhandel geeignete Profile; auch und insbesondere für den Austausch in  Eigenleistung. (z.B.:in München, Berlin und Internet  Fa. Graf)

Welche Dichtung die richtige ist hängt meist von mehreren Faktoren ab:

  • von der Art der Fenster: (Kastenfenster, Verbundfenster oder Isolierglasfenster)
  • vom Fensterwerkstoff: (Metallfenster, Holzfenster oder Kunststofffenster)
  • von der Größe des Fugenspaltes und den auftretenden Toleranzen
  • vom Problem des Kunden: (Heizkostenproblem, Lärmproblem, Schwitzwasserproblem, Feuchteproblem, Staubproblem)
  • von den jeweiligen Anforderungen hinsichtlich Beanspruchung und der Einbausituation

Verbundfenster, Kastenfenster oder Isolierglasfenster, die noch keine umlaufende Dichtung hatten sind am ehesten geeignet für eine Nachrüstung. Diese Aktion ist allerdings nur bei intaktem und gut erhaltenem Rahmen sinnvoll.

Sofern es sich um Holzfenster handelt ist das Einfräsen einer Nut mit anschließendem Einbau eines handelsüblichen Fensterdichtprofils die beste Variante. Prinzipiell können die Profile im Rahmen oder im Flügel eingebaut werden. Für Kasten- oder Verbundfenster ist der innere Flügel zu empfehlen. Bei Einbau im äußeren Flügel kommt es leicht zu starkem Beschlagen der Außenscheibe.

Auch für den Austausch bestehender Dichtungen gibt es eine große Auswahl geeigneter Profile (einsteckbar oder klebbar), notfalls kann auch ein Spezialprofil gefertigt werden. Die Auswahl ist für den Laien nicht immer ganz einfach, hier bieten Fachbetriebe professionelle Hilfe (Kosten ca. 15 € bis 30 € pro lfm Fuge, abhängig von notwendigen Zusatzarbeiten wie z.B.: Einstellarbeiten, Beschlagtausch..)

Die Maßnahme lohnt sich immer, wenn nicht ein kompletter Austausch des Fensters notwendig / sinnvoll ist. Zugerscheinungen werden eliminiert, der Schutz vor Lärm verbessert  und  der Heizenergiebedarf u.U. beträchtlich reduziert.

Austausch der Verglasung

Für diese Maßnahmen sollte die verbleibende Lebensdauer der Rahmen noch mindestens 15  Jahre sein, und es sollte eine umlaufende wirksame Dichtung vorhanden sein bzw. nachgerüstet werden. Je nach Fenstertyp und Zustand sind folgende Varianten denkbar:

  • Tausch einer unbeschichteten Einzelscheibe gegen eine beschichtete Scheibe: Dies ist sinnvoll für die Innenscheiben von Verbund oder Kastenfenstern. Sollte aber nur bei gutem Erhaltungszustand der Rahmen erfolgen. Dies macht aus dem alten Fenster ein “Wärmedämmfenster”. EnEV Forderung für das neue Glas: Emissivität εn < 0,2 beachten s.o. Der Uw Wert  verbessert sich von ~ 2,5-2,8 auf 1,5-1,8 . Die beschichtete Scheibe sollte mit einer “robusten” Beschichtung ( z.B. Pilkington K Glass ) versehen sein, da die Scheibe in dieser Verwendung von Zeit zu Zeit geputzt wird.
  • Tausch von Isolierglas gegen 2-Scheiben Wärmedämmglas. EnEV Forderung Ug <= 1,1 beachten s.o. Kosten: Im Mittel ca. 250,- €‚ pro Quadratmeter Fensterfläche; (regional unterschiedlich). Im alten Rahmen sollte eine Lüftungsöffnung vorhanden sein (Glasfalzbelüftung s.u.)

Hiermit lassen sich Heizkosten einsparen, der Schallschutz verbessern und weitere spezielle Eigenschaften heutiger Verglasungen nutzen.

Zusatzscheiben zu einem bestehenden Fenster

Vorsatzscheibe

  • Vorsatzscheibe: . Mit dem Einbau einer Vorsatzscheibe an den Flügeln von einfach verglasten Fenstern, lässt sich der U-Wert um bis zu 40 % verbessern. Für die Vorsatzscheibe gibt es verschiedene Lösungen vom Handwerker oder auch im Eigenbau. Der Flügelrahmen des alten Fensters sollte aber solide und in gutem Zustand sein. Zu empfehlen ist der Einsatz eines Glases mit Wärme-reflektierender Beschichtung und einer Emissivität  εn ≤ 0,20. Die Vorsatzscheibe sollte zu öffnen sein (ähnlich Verbundfenster).
  • Fensterfolien : Eine vergleichbare Wirkung wie mit einer Vorsatzsscheibe lässt sich auch mit einer Fensterfolie erreichen, wie sie in einigen Baumärkten angeboten wird. Sie wird ähnlich wie eine Frischhaltefolie auf der Innenseite über den gesamten Fensterflügel gezogen und mit Warmluft aus einem Föhn gespannt. Sie ist fast unsichtbar, aber empfindlich gegen Beschädigungen.
  • Zusatzfenster einbauen Zusätzlich zum vorhandenen Fenster mit Einfachverglasung wird ein zweites (Wärmeschutzglas-)Fenster in die innere Laibung eingebaut (Kastenfenster). Das äußere Erscheinungsbild wird nicht verändert. Die Wärme- und Schalldämmung verbessert sich spürbar.

Dies sind alles Maßnahmen, die meist mit vertretbarem Aufwand und unter Umständen auch in Eigenleistung erbracht werden können. Sie verändern nicht das äußere Erscheinungsbild und eignen sich daher vor allem im Denkmalschutz. Die thermische Verbesserung des Fensters ist meist beträchtlich ( je nach Typ der Zusatzverglasung auch besser als normale Verbundfenster oder Kastenfenster)

Tausch des kompletten Fensters

  • Hier ist eine Entscheidung für eine Verglasung und für eine Rahmenvariante zu treffen. Minimal muss die Kombination aus Rahmen und Scheibe die EnEV Werte einhalten Uw <=1,3
  • Die EnEV Werte können durch die einfache Variante der 2-Scheiben Wärmeschutzverglasung mit Argon Füllung und allen Rahmenarten erfüllt werden. Darüber ist für mehr Geld weniger U-Wert bis runter zu Uw ~ 0,7 alles zu haben (3-Scheiben Verglasungen mit thermisch getrenntem Rahmen und verbesserten Randverbund). Eine Entscheidung sollte sich am konkreten Fall orientieren siehe dazu auch Wirtschaftlichkeit. Zur Beurteilung können allgemeine Qualitätsmerkmale herangezogen werden, siehe: was ist zu beachten.
  • Mit allen Rahmentypen lassen sich hervorragende U-Werte erreichen, sodass die Wahl der Rahmenart eher den persönlichen Vorlieben folgen wird.
  • Rahmen müssen im Glasfalzbereich eine Möglichkeit zur Belüftung des Glasfalzes zur Außenseite hin bieten (Dampfdruckausgleich), ansonsten kann es zur Bildung von Feuchtigkeit im Glasfalz mit Schimmel und Schädigung des Randverbundes kommen.
  • Bei einer Renovierungsmethode die ohne viel Schmutz zu verursachen abläuft, werden die alten Fensterstöcke bis nahe zum Wandanschluss abgesägt, um am verbleibenden Rahmenholz neue Fenster zu verankern. Bei dieser Methode bleiben allerdings zumeist vorhandene Schwachstellen im Wandanschluss bestehen (Wärmebrücken, Luftdichtheit, Dampfdiffusion siehe Fenstereinbau)

 

Kunststoff

Holz

Aluminium

Beständigkeit

Keine Beschichtung erforderlich, mittlerweile UV-beständig

Beschichtung erforderlich (Lasur) 1)

Bei guter Eloxierung/Beschichtung In hohem Maß beständig

Wartung

 -

Erneuerung des Anstrichs

 -

 

Beschläge und Dichtungen jährlich prüfen (fetten, ölen , Dichtungen: Talkum auftragen)

Haltbarkeit

gute Haltbarkeit

bei guter Pflege sehr gut 1)

nahezu unbegrenzt

Design

schlicht, zweckmäßig, breite Farbpalette

wohnlich, behaglich

kühl elegant, breite Farbpalette

Wärmedämmung 2)

+

++

+

Preisrelation 3)

1

1,2

1,6

1) Die Kombination von Holz und Aluminium vereint die Vorteile beider Varianten

2) Von der Basiskonstruktion her ist Holz am besten, mit einigem Aufwand werden auch bei den anderen Varianten beste Dämmwerte erreicht.

3) kann nur als Anhaltspunkt dienen. Qualitätsunterschiede, die nicht immer leicht zu erkennen sind, können bei Vergleichen in die Irre führen..

Mit einem Fenstertausch lassen sich beträchtliche Heizkosten einsparen, der Schallschutz verbessern und das Erscheinungsbild des Gebäudes aufwerten. Luftdichtheit des Fensters und des Einbaus sind dabei selbstverständlich.

Fenstereinbau im Neubau- und Sanierungsfall

Fenster-Einbaupositionenen

Fensterbankanschluss

Seitlicher-Fenster-Anschluss

Der Einbau von Fenstern erfolgte im Altbau in der Regel je nach Mauerdicke mehr oder weniger mittig (Bild B). Theoretisch ist, wenn gleichzeitig mit dem Fenstertausch auch eine Außenwandisolierung vorgenommen wird, der Einbau entsprechend Bild C zu empfehlen, da hiermit der Fensteranschluss einfach zu realisieren und auch eine weitgehende Überdämmung des Blendrahmens möglich ist. Zumeist stehen dem Einbau nach C im Altbau aber Probleme mit dem innenseitigen Anschluss der Fenster entgegen (innenseitige Laibung, Fensterbänke, Fußbodenanschlüsse). Unabhängig von der gewählten Einbauposition sind immer folgende Regeln einzuhalten (die genannten Prinzipien werden oft auch als “Montage nach RAL” bezeichnet 1):

  • die Fensterabdichtung umfasst drei Abdichtungsebenen:
    1. Die äußere Abdichtungsebene: muss schlagregendicht und Dampfdiffusions offen ausgeführt werden.
    2. Die mittlere Abdichtungsebene: dient der Schall-  und Wärmedämmung und ist Schall- und Wärmebrücken frei auszuführen.
    3. Die innere Abdichtungsebene: muss luftdicht und  dampfdiffusionsdichter sein als die äußere Abdichtung.
  • Zusätzlich muss der Einbau derart gestaltet werden, dass  Bewegungen zwischen Fensterrahmen und Wand, die durch Dehnung, Wärmespannungen, Erschütterungen oder Wind auftreten können, dauerhaft aufgefangen und ausgeglichen werden können.

1) RAL -> ist eine 1925 unter der damaligen Bezeichnung “Reichsausschusses für  Lieferbedingungen” gegründete, auch heute für die Gütesicherung zuständige unabhängige  Institution in Deutschland.

Oft werden heute Heizkörper direkt vor Verglasungen gesetzt. Wenn dies aus architektonischen Gründen notwendig wird, sollte in diesen Fall eine Abdeckung an der Heizkörperrückseite angebracht werden, damit die vom Heizkörper ausgehende Wärmestrahlung nicht ungehindert durch die Scheibe nach außen abgegeben wird (auch noch sinnvoll bei Wärmeschutzgläsern).

Handlungsempfehlung zur schimmelfreien Teilmodernisierung mit Fenstern

Bei einer Altbausanierung mit neuen Fenstern kommt es nach der Sanierung immer wieder zu Feuchte- Schimmelproblemen. Bedingt durch die mit der Sanierung zunehmende Dichtheit des Gebäudes erhöht sich im Innenraum die Luftfeuchte. Ohne begleitende Maßnahmen kann es dann zur Schimmelbildung im Anschlussbereich Fenster/Außenwand kommen. Eine sinnvolle Maßnahme kann dann neben der ohnehin erforderlichen Sicherstellung einer ausreichenden Raumlüftung die Vermeidung von Wärmebrücken im Anschlussbereich sein. (siehe auch: Feuchte/Schimmel)

Der Verband Fenster + Fassade hat hierzu Handlungsempfehlungen für Gebäude unterschiedlicher Baualtersklassen herausgegeben. Diese werden im folgenden kurz erläutert.

Fenster Einbaupositionen

Fenstereinbau-m ittig

Fenstereinbau-Anschlag

Fenstereinbau-außen

Einbau mittig in Laibung

Einbau mit Innenanschlag

Einbau außen bündig

Mögliche, zusätzliche bauliche Sanierungsmaßnahmen bei Fenstertausch

Im Anschlusbereich muss eine ausreichend hohe Oberflächentemperatur (12,6o, fRsi ≥ 0,7) sichergestellt werden. Folgende Maßnahmen werden an Hand eines mittig eingebauten Fensters vorgeschlagen. Die Wärmeleitfähigkeit der Sanierleisten ist mit 0,035 W/(m*K) angenommen. Welche dieser Maßnahmen im konkreten Einsatzfall Ziel führend ist, ergibt sich aus unten stehender Tabelle.

1_Fenster-opt-innen-kleine-Leiste2-Fenster-opt-innen-grosse-Leiste3_Fenster-opt-außen-Leiste4_Fenster-opt-innen-außen-Leiste5_Fenster-opt-innen-Laib-Dämm

(1) Einbau einer Innenleiste.

(2) Einbau einer Sanierleiste innen (Minimalmaße: 30/90mm)

(3) Einbau einer Sanierleiste außen (Minimalmaße: 40/50mm)

(4) Einbau einer Sanierleiste innen + außen

(5) Einbau einer Laibungsdämmung innen. Min. 20 mm WLS 035,  Laibungsplatte / Putz 12,5mm

Beispiel: Wärmebrückenberechnung mit o.g. Maßnahmen

Als Beispiel wurde eine Wand mit Hochlochziegeln (1400) gewählt. U-Wert =1,385, entspricht etwa Baualtersklasse 1949 bis 1957. Der Holz-Fensterahmen hat einen U-wert von 1,27. Es wurde mit den DIN Standardwerten für Schimmelschutz gerechnet.

K-Ausgangssituation-2

Ohne Zusatzmaßnahmen:

  • Die Wand erfüllt die Feuchteschutzbedingungen nur knapp, Oberflächentemperatur ~12,6oC
  • Der kälteste Punkt ist die Innenecke Fensterrahmen/Laibung 11,66oC (fRsi=0,67)

Fenstersanierung-Doppelleisten

Zusatzmaßnahmen: Sanierleiste innen und außen

  • Verbesserte Situation.
  • Der kälteste Punkt ist die Innenecke Fensterrahmen / Sanierleiste innen 12,23oC (fRsi = 0,69) also praktisch ausreichend. Die Laibung ist Tauwasser sicher (13,33oC)

K-Laibungsdämmung-V2

Zusatzmaßnahmen: Laibungsdämmung 20mm WLS 035, Putz 15mm

  • Verbesserte Situation, jetzt unkritisch
  • Der kälteste Punkt der WB ist die Innenecke Fensterrahmen/Laibungsdämmung 13,31oC.
  • Der kälteste Punkt ist jetzt an der Außenwand.

Sanierungsnaßnahmen in Abhängigkeit von der Baualtersklasse des sanierten Gebäudes

Die Tabelle zeigt abhängig von Mauerdicke, Fensterlage und Baualtersklasse ob Maßnahmen notwendig sind bzw. empfiehlt eine bestimmte Maßnahme.

  • An Stelle niederwertiger Maßnahmen z.B. IL können auch höherwertige Maßnahmen z.B. LD durchgeführt werden.
  • Im Sturzbereich des Fensters sind in der Regel erhöhte Sanierungsmaßnahmen im Vergleich zur Laibung erforderlich. Sind jedoch min. 2cm dicke Putzträgerplatten auf Unter- und/oder auf der Stirnseite des Sturzes vorhanden, müssen keine zusätzlichen Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden.
  • Bei Fachwerkhäusern ist immer eine Innenleiste zur Sicherung des Feuchteschutzes ausreichend.
  • Die Sanierungsmaßnahmen gelten für Fenstersysteme ab einer Bautiefe von 68mm

Mauerdicke

Fensterlage

Baualtersklasse

Sturz

bis 1918

1919 bis 1948

1949 bis 1957

1958 bis 1968

1969 bis 1978

1979 bis 1983

1984 bis 1994

ab 1995

24cm

mittig

LD

LD

LD

SLI

SLI

ü

ü

ü

ü

Innenanschlag

LD

LD

LD

SLI

SLI

ü

ü

ü

ü

außen

LD

x

x

x

x

LD

IL

ü

ü

30cm

mittig

LD

LD

LD

LD

LD

IL

ü

ü

ü

Innenanschlag

LD

LD

LD

LD

LD

ü

ü

ü

ü

außen

LD

x

x

x

x

x

LD

ü

ü

36,5cm

mittig

LD

LD

LD

LD

LD

SLI

IL

ü

ü

Innenanschlag

LD

LD

LD

LD

LD

SLI

ü

ü

ü

außen

LD

x

x

x

x

x

x

LD

ü

ü     = hygienischer Mindestwärmeschutz sichergestellt, keine Sanierungsmaßnahme erforderlich

IL      = Innenleiste

SLA  = Sanierleiste außen

SLI   = Sanierleiste innen

SL   = Sanierleiste innen und außen

LD   = Laibungsdämmung

x     = Sicherstellung hygienischer Mindestwärmeschutz nicht möglich, weitere Untersuchungen erforderlich

Fördervoraussetzungen der KfW bei Fenstertausch

Mit der Mindestanforderung der KfW bei Erneuerung von Fenstern, dass der U-Wert der Außenwand und/oder des Daches kleiner sein muss als der Uw-Wert der neuen Fenster, soll das Risiko des Tauwasserausfalls im Bereich der Außenwände bzw. des Daches weitestgehend und pauschal ausgeschlossen werden. Auch die Förderungen der Stadt München sind an vergleichbare Voraussetzungen geknüpft.

  • Im Einzelfall darf diese Mindestanforderung jedoch auch gleichwertig erfüllt werden, indem durch weitere Maßnahmen Tauwasserbildung weitestgehend ausgeschlossen wird. Die Einhaltung der Mindestanforderungen mit gleichwertigen Maßnahmen muss dabei nachweislich dokumentiert werden können.
  • Das oben skizzierte Vorgehen kann hierfür als Richtschnur dienen.
  • Allerdings müssen in diesem Zusammenhang auch weitere potentielle Wärmebrücken der Außenwand / des Daches in die Betrachtung einbezogen werden.
  • Auch ist für eine ausreichende Lüftung der Räume Sorge zu tragen.

siehe hierzu auch die FAQ der KfW “7.02 U-Wert von Außenwänden bei Austausch von Fenstern

Sonnenschutz, Sichtschutz

Rolladenkasten-Einbau

Bei der Planung des Fenstertausches müssen  Maßnahmen zum Sonnenschutz (sommerlicher Wärmeschutz), Sichtschutz und evtl. auch zusätzlicher gewünschter Schutz gegen Einbruch geplant werden.

  • Sichtschutz kann grundsätzlich außen oder innen angebracht werden (Außen: Roll-, Schiebe- oder klassische Fensterläden; Innen: Vorhänge, Rollos). Wenn nur eine Verschattung gewünscht wird, sind Innenlösungen ausreichend.
  • Sommerlichen Wärmeschutz und zusätzlichen Schutz gegen Einbruch bieten zuverlässig nur außen angebrachte Einrichtungen.
  • Zusätzlich tragen Rollläden in der kalten Jahreszeit auch zum Wärmeschutz bei, wenn sie bei Nacht konsequent herunter gelassen werden (kann den U-Wert des Fensters temporär um bis zu 25% verbessern). Darüber hinaus liefern sie auch einen Beitrag zum Schallschutz.
  • Wenn schon Rollladenkasten vorhanden sind, können sie weiter verwendet werden A (evtl. Winddichtheit und Dämmung verbessern).
  • Mit dem Fenstertausch kann auch erstmals ein Rollladenkasten eingebaut werden. Dabei ist in allen Fällen auf einen Wärmebrücken freien Einbau zu achten
    • B: Alte Fensterposition, Rollladen vorgesetzt.
    • C: Alte Fensterposition, Fenster in der Höhe verkürzt, Rollladen vorgesetzt.
    • D: Fenster vorgezogen, Rollladenkasten vorgesetzt..

Fenstertausch was ist zu beachten

Qualitätsmerkmale

RAL-Fenster-MontageRAL-Fenster-Tueren-etcIFT-Güte

Für den Nichtfachmann ist es in aller  Regel schwer, wenn nicht gar unmöglich, das Qualitätsniveau  eines Fensters zu überprüfen und damit eine Entscheidungshilfe im Produktvergleich zu erhalten. Das gleiche gilt insbesondere auch für die Montage des Fensters. Hier ist es unter Umständen noch schwieriger, weil ein Vergleich mit dem Konkurrenten vorab nicht möglich ist und Probleme sich erst nach dem Einbau offenbaren.

Damit dieser Fall nicht eintritt, sollte sich der Bauherr an Fenstern und Türen mit dem RAL-Gütezeichen  orientieren. Das RAL-Gütezeichen für Fenster garantiert eine definierte  Qualität des Produktes. Zertifizierte Firmen die einen RAL konformen Einbau garantieren dürfen das Zusatz Gütesiegel +Montage führen

Weitere Sicherheit schafft eine Produktzertifizierung durch das ift Rosenheim, Institut für Fenstertechnik e.V.  Eine Liste mit zertifizierten Produkten ist auf der Homepage des ift einsehbar.  

Feuchte / Schimmel

  • Problem
    • Neue Fenster sind im geschlossenen Zustand luftdicht, um unnötige Wärmeverluste und Zugerscheinungen zu vermeiden. Dies führt bei Gebäuden die nicht mechanisch belüftet werden und bei gleichbleibendem Lüftungsverhalten der Bewohner zu einer erhöhten Raumluftfeuchtigkeit. Das hinwiederum kann zu Feuchte- Schimmelproblemen an kritischen Stellen der Außenwände führen (siehe auch Feuchteschutz). Dieses Problem tritt insbesondere dann auf, wenn die alten Fenster offensichtlich luftundicht waren, und durch Tausch oder andere Maßnahmen luftdicht geworden sind. Eine besonders kritische Stelle in diesem Zusammenhang ist die innere Laibung.
    • Ein besonders kritische Punkt entsteht an den Fensterlaibungen, wenn bei Neueinbau des Fenster die Montagevorschriften (RAL) nicht beachtet wurden, und dadurch der Laibungsbereich in Rahmennähe gleich kalt bleibt wie vor dem Einbau (z.B. bei Einbau mit Aussägen  und belassen des alten Restrahmens) oder wenn nach thermischen Verbesserungen des alten Fensters der Wandanschluss unverändert ist.
    • Auch an  Wärmeschutzfenstern kann am unteren Rand der Scheibe Tauwasser auftreten, dies kann ein Zeichen für einen nicht optimalen Randverbund der Scheibe sein, ist aber auf jeden Fall ein Anzeichen für zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum.
  • Abhilfe
    • Um dieses Problem generell zu entschärfen, empfiehlt es sich, gemeinsam mit dem Fenstertausch eine Dämmung der Außenwände vorzunehmen. Dadurch erhöht sich die Oberflächentemperatur der Innenwände und reduziert damit die Wahrscheinlichkeit der Wasserdampfkondensation feuchter Raumluft an den Wänden. Feuchteprobleme werden zuerst an Wärmebrücken (besonders kalte Stellen der Außenwand) auftauchen. Hier können die oben beschriebenen Maßnahmen Abhilfe schaffen.
    • Bei dichten Fenstern muss der erforderliche Raumluftwechsel durch regelmäßige Stoßlüftung sichergestellt werden. Kann dies nicht gewährleistet werden müssen in kritischen Bereichen mechanische Lüftungshilfen installiert werden. Zum Thema Lüften siehe auch: Lüftung
  • Kein Problem
    • Bei hochwertigen 3-Scheiben Wärmeschutzgläsern kann ein Beschlagen an der Außenscheibe des Fensters auftreten. Dieses hauptsächlich in den sehr frühen  Morgenstunden. Es verschwindet allerdings bald wieder. Dieser bekannte Effekt ist eher ein Zeichen für die thermische Qualität des Fensters als ein  Mangel. Abhilfe schaffen hier z.B. Rolläden die Nachts geschlossen sind.

Allgemeines

  • Beste Ergebnisse werden mit qualitativ hochwertigen Produkten und fachmännischer Montage erreicht.
  • Auf Uw-Wert achten: Minimal erforderlich ist  der EnEV-Standard. Da aber Fenster  eine hohe Lebensdauer haben, ist das heute technisch  Mögliche weitgehend ausnutzen.
  • Auf RAL-Montage achten (sollte im Angebot erwähnt sein)
  • Bei geplanter thermischer Sanierung der Außenwand den Fenstertausch mit planen, wenn er in absehbaren Zeit ohnehin notwendig wird. Ein späterer Tausch ist bei bereits eingebauter Außenwanddämmung dann in der Regel sehr aufwendig.
  • Behördliche Vorschriften beachten (insbesondere bei Baudenkmälern)
  • Der Stil der neuen Fenster sollte zum Stil des Gebäudes passen (Farbe, Form)
  • Sonnen- Sichtschutz mit einplanen (innen oder außen Rolläden oder Fensterläden)
  • Einbruchschutz einplanen: Fenster mit mehr als 3 Verriegelungspunkten, abschließbare Hebel (auch gegen ungewolltes öffnen durch Kleinkinder nützlich)

Wann Fenster tauschen

Folgendes kann Anlass zu einem Fenstertausch geben:

  • Zustand der Fenster:
    • Verglasung : Geringer U-Wert (Einscheiben-Glas); undichte Scheiben “blind”.
    • Rahmen : Keine umlaufende Dichtung; Dichtung nicht mehr funktionsfähig; Rahmen defekt, verfault, verzogen, gerissen.
    • Einbau : Ist die Funktion der Abdichtung Fenster/Wand noch gegeben; Verputzschäden an der Laibung.
    • Beschläge : eingeschränkte Funktionsfähigkeit; Sicherheit (Einbruch) nicht mehr gegeben; verminderte Tragfähigkeit.
  • Zusatzfunktionen gewünscht : Sicherheit; Schallschutz; Sonnenschutz; Sichtschutz; Funktion der Beschläge z.B. elektromotorisch, Möglichkeiten der Öffnung.
  • Aussehen: Neue Farbe, Form, Größe gewünscht.
  • Sonstige: Es zieht, die Energierechnung ist zu hoch, Dämmung der Außenwand ist geplant.

Fensterkosten / Wirtschaftlichkeit einer Fenstersanierung

Die folgende Berechnung geht von einem real existierenden Gebäude aus (Bild unten). Das Gebäude wird als 2-Familienhaus genutzt und wird beheizt mit einem Öl-Niedertemperaturkessel älter 1995.

Wirtschaftlichkeit-Gebaeude

Basiswerte für Berechnung

Kosten Fenstereinbau €/m2

Fensterfläche

Lebensdauer

Fenster

WD2*

WD3*

[m2]

[Jahre]

490 €

550 €

38

30

* Wärmedämmglas 2-Scheiben bzw. 3-Scheiben

 

Uw-Werte [W/(m2*K)]

Einsch.

Isolier

WD2

WD3

5,2

2,9

1,1

0,8

 

g-Werte

Einsch.

Isolier

WD2

WD3

0,88

0,75

0,6

0,5

Ölpreis wurde mit 0,80 € pro Liter angesetzt

Basis für Fensterkosten Detail [€/m2]

 

Kunst

-stoff

Holz

Holz-

Alu

Alu

Mit-

tel

Zus.-

kos-

ten*

Ge-

rech-

net mit

WD2

220

250

320

390

295

200

490

WD3

300

330

340

460

358

200

550

*Zusatzkosten: Ausbau, Entsorgung, Fensterbänke außen, kleine Putzarbeiten

Berechnung der Wirtschaftlichkeit:  a) Ausgangszustand = Einfachverglasung; b) Ausgangszustand = Isolierverglasung.  Sanierung jeweils mit 2-Scheiben Wärmeschutzglas (WD2) oder mit 3-Scheiben Wärmeschutzglas (WD3)

 

Gesamt-Kosten [€]

Einsparung [kWh]

Einsparung [€]

Amortisation stat. [Jahre]

Kosten stat. pro eingesparter kWh [€]

Ausgangszustand

WD2

WD3

WD2

WD3

WD2

WD3

WD2

WD3

WD2

WD3

a) Einfachverglasung

18566

20840

9768

9477

955

929

19,45

22,44

0,036

0,073

b) Isolierverglasung

18566

20840

4254

3963

414

388

45

54

0,145

0,175

Solare Gewinne (unverschattet) [kWh/a]:  Einfachglas: 9073 , Isolierglas: 7825 , WD2: 6192 , WD3: 5464

Die Beispielsrechnung zeigt folgende auch allgemein gültige Sachverhalte:

  • Der Austausch von 1-Scheiben Fenstern lohnt sich innerhalb der Lebensdauer eines Fensters. Nicht wie in der Werbung versprochen  nach 5 bis 10 Jahren sondern nach 15 bis 20 Jahren.
  • Der Einfluss des besseren Dämmwertes der Dreifachverglasung kann durch die dann geringeren solaren Gewinne (kleinerer g-Wert)  je nach vorliegender Situation (mehr als) aufgezehrt werden. D.h. der Einsatz einer Dreischeibenverglasung sollte sorgfältig geprüft werden
  • Der Ersatz einer alten Isolierverglasung macht wirtschaftlich keinen Sinn

Diese tendenziell richtigen Aussagen können durch folgende Faktoren relativiert werden.

  • Tendenziell verschlechternd wirkt sich ein niedrigerer Energieverbrauch im unsanierten Zustand aus. Wäre das Beispielgebäude mit einem Öl-Brennwertkessel ausgestattet (erzeugt die nötige Heizwärme mit weniger Brennstoff) würde die Amortisationszeit für die 2-Scheibenverglasung von 19,45 aus 21,5 Jahre verschlechtern.
  • Gleichfalls verschlechternd wirken sich geringere Energiepreise aus. Die Amortisation trägt sich aus der eingesparten Energie in €. Höhere Energiepreise wirken sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit aus.
  • Die oben gezeigte Rechnung beruht auf einer statischen Betrachtung (ohne Kapitalverzinsung und Energiepreissteigerung). Eine dynamische Betrachtung z.B. Kapitalzins 4% und Energiepreissteigerung 8% führt in unserem Fall zu einer Amortisationszeit von 15,25 anstatt von 19,45 Jahren.
  • Die angesetzten Fensterpreise sind Mittelwerte. Günstigere Werte führen zu einem besseren wirtschaftlichen Ergebnis.
  • Sind ohnehin Reparaturen oder ein Austausch des Fensters erforderlich, muss man nicht unbedingt über Wirtschaftlichkeit nachdenken, sondern sollte einfach überlegen was man sich leisten kann oder will.
  • Der Austausch von Fenstern wird vom Bund und z.T. auch von den Kommunen gefördert. Dies trägt auch zu einer verbesserten Wirtschaftlichkeit bei.

Ein sinnvolles Vorgehen wäre, sich über den aktuellen Zustand und Möglichkeiten der Sanierung zu informieren. Dabei würde auch klar ob man sein Geld nicht zunächst besser in andere Maßnahmen steckt (sofern die Fenster nicht schon arg marode sind), und ob der Fenstertausch  nicht zu neuen Problemen (z.B: Feuchtigkeit) führt. Diese und weitere hilfreiche Information erhalten Sie in einer vor Ort Energieberatung. Die Fensterauswahl ist dann oft ein Kompromiss aus: unkomplizierter, kostengünstiger Wartung und Pflege; langem Werterhalt / Lebensdauer; Einbruchsicherheit; optimalem Wärmeschutz; ansprechendem Design. Dabei spielen auch Annahmen über die Zukunft  wie Energiepreis und Energieverfügbarkeit sowie die Entwicklung der Technik eine wesentliche Rolle.

Rechtlicher Hinweis: Alle Angaben sind nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche erfolgt. Irrtümer oder Tippfehler sind aber nicht vollständig auszuschließen. Für unvollständige, fehlerhafte oder nicht aktuelle Angaben übernehmen wir daher keine Haftung. Bilder und Diagramme und Tabellen dienen der Erläuterung prinzipieller Sachverhalte, sie können nicht als Basis konkreter Bewertungen oder Planungen dienen.

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